Achter Umzug, letzter Umzug. Mit dem Umzug in Andelfingen sollte für die Gnomenschar die 2024er Fasnacht zu Ende gehen. Es erstaunt daher nicht, dass an diesem wunderschönen Sonntagvormittag sich die Gnomenschar beinahe vollständig vor der Scheune in Abtwil einfand. Viele Umzugsteilnehmer bedeuten auch viel Umzugsmaterial. Daher wurde in den Tiefen unserer Räumlichkeiten nach den letzten Packungen Sugus, angeknackten Fläschchen mit Gnomenschnaps und verstaubten Konfettis gestöbert. Während einige Gnome mit "Suchen, Finden und Verladen" beschäftigt waren, widmeten sich andere der gehobenen Kunst der Konfettibeseitigung. Vier darauffolgende Wochenenden, vollgepackt mit Umzügen, hinterließen ihre Spuren auf unserem Vorplatz, und mit dem Ende der Fasnachtszeit in Sichtweite sollte dieser wieder in seiner ursprünglichen Pracht erscheinen. Schließlich war sachgemäß verpackt und verladen sowie sämtliche Überbleibsel beseitigt. Bevor man sich auf die Fahrzeuge verteilte, folgten einige aufmunternde Worte des Umzugschefs in spe, und es wurde sich ein erstes Mal aufmunternd zugeprostet. Die Anreise verlief im Vergleich zum Vortag ohne größere Extraschlaufen oder Wendemanöver. Ein deutliches Zeichen dafür, dass wir aus unseren Irrfahrten vom Vortag gelernt haben. Wobei, ganz kritisch betrachtet, Andelfingen liegt gefühlt einen Steinwurf entfernt von Beringen, wo wir am Samstag waren, und ganz so unbekannt ist uns Ort und Umzugsstrecke auch wieder nicht. Gesagt getan, düsten wir los in Richtung Zürcher Weinland. Dort angekommen erwartete uns traumhaftes Wetter. Mit gekonnten Griffen wurden im Schnellverfahren sämtliche Umzugsutensilien von unseren Kutschen entladen, während andere letzte Zärtlichkeiten mit den Fellstulpen austauschten. Als jeder sein Gwändli über den Kopf gezogen, den Strick eng sitzend geknüpft und das Tüechli um den Hals gewrungen hatte, traten wir den langen und steilen Abstieg in Richtung Kleinandelfingen an. Unterwegs versorgten Herr und Frau Gnom sich mit ausreichend Reiseproviant. Am Umzugsstart angekommen, frönten wir uns ein letztes Mal dem bunten Treiben vor dem Beginn, schließlich hatten wir ausreichend Zeit, da wir mit einer mittleren Nummer starteten. Rasch wurde vor der lokalen Pizzeria ein geeigneter Warteraum gefunden. Hier waren Verpflegung, Erfrischungsgetränke und ein WC nicht weit entfernt, und innert kürzester Zeit waren wir bei den ansässigen Bedienungen bestens bekannt. Nach dem letzten Gruppenfoto der Saison hieß es für uns Masken runter und los. Bereits auf den ersten Metern war deutlich ersichtlich, dass wir uns heute nicht lumpen lassen würden. Fleißig wurden Konfetti, Sugus und Gnomenschnäpsli verteilt, und erste Kundschaft für Bett und Gnomentaxi organisiert. Angekommen bei der Holzbrücke gönnten wir uns eine kurze Verschnaufpause und ließen unsere bereits verschwitzten Gesichter vom frühlingshaften Föhn wolltönend trocknen. Dann begann der lange und steile Aufstieg nach Andelfingen. Ja, so etwas sieht und fühlt man nicht jeden Tag. Die letzte Hälfte der Route, mit einer gefühlten Steigung von 45 Grad, war einmal mehr äußerst schweißtreibend. So allmählich machten sich die Strapazen der vergangenen Wochenende bemerkbar, und wenig erstaunend zogen wir den Umzug etwas in die Länge. Waren wir doch zu Spitzenzeiten über mehr als 50 Meter verteilt. Gekonnt ist eben gelernt oder so ähnlich. Der gut besuchte Umzug ließ in uns jedoch ungeahnte letzte Kräfte mobilisieren, so dass am Ende wahrlich nicht mehr viel Wurfmaterial übrig blieb. Geschafft vom Umzug schleppten wir uns in Richtung Umzugsverpflegung und wurden mit feinem Gehacktem und Hörnli verköstigt. Wahrlich ein Hoch auf Andelfingen, welches weit und breit die beste Umzugsverpflegung im Repertoire hat. An unserem Brunnen entspannten wir unsere Glieder und lauschten den letzten Guggenklängen der diesjährigen Fasnacht. Als die Sonne allmählich genug vom Spektakel hatte, traten auch wir den Rückzug an. Was nun noch folgte, war das traditionelle Abschlussessen. Dieses Jahr verschlug es uns nach Winkeln ins Gasthaus Landhaus, wo wir mit einem feinen Cordon Bleu den Sonntag noch bis in die frühen Abendstunden ausklingen ließen. Und dann war sie vorbei, die Fasnacht 2024.
In Andelfinge isch d'Fasnacht scho alt
und s'Wetter drum meischt nüm eh so chalt.
De Umzug isch läs und würklich toll
und de Feschtplatz noher rammel voll.
Doch goht de Umzug leider steil berguf,
was mängem Gnom rauft de letschti Schnuf.
D' Umzugsverpflägig isch do aber voll de Hit,
Drum machend mir trotz allem gern bei eu mit.
Am letzten Samstag im Februar setzen wir zum Schlussspurt für die Fasnacht 2024 an. An besagtem Samstag sollte es für uns nach Beringen gehen. Ein Umzug, den wir zwar gut kennen, in letzter Zeit jedoch nicht mehr besucht haben. Daher verwundert es auch nicht, dass so manches Gnommobil auf der Hinreise eine "Bitte wenden"-Schleife zog. Ja, an unseren Navigationskünsten müssen wir noch etwas arbeiten. Doch nun von Beginn an. Wie immer trafen wir uns kurz vor Mittag bei unserer Scheune. Aufgrund der überschaubaren Anzahl Anwesender waren die wenigen Umzugsmaterialien zügig verladen und für die Reise nach Beringen sicher auf dem Transporter verstaut. Nach einer kurzen Ansprache verteilten wir uns auf die Fahrzeuge und traten die Reise in den Kanton Schaffhausen an. Die Reise verlief zwar ohne Zwischenfälle, doch das ungewohnte Umzugsziel verlangte den verantwortlichen Navigatorinnen und Navigatoren mehr ab als erwartet. So erreichte kaum ein Fahrzeug den Zielort, ohne zuvor noch die eine oder andere Extraschlaufe gezogen zu haben. Böse Zungen behaupten ja, dass dies einzig und allein der neuen Streckenführung zu Schulden liege, die den Navigatoren nicht bekannt war. Allen Umständen zum Trotz erreichte am Ende jedes Fahrzeug den Bestimmungsort, und wir machten uns ans Entladen, und erste Fellstulpen wurden teils zähneknirschend montiert. Da noch reichlich Zeit bis zum Umzugsstart vorhanden war, bezogen wir Stellung im Restaurant Bahnhof und ließen es uns bei feinen Pizzas gutgehen. Dabei strapazierten wir nur unscheinbar das Nervenkostüm des anwesenden Servicepersonals. Doch mit einem kleinen Trinkgeld war auch jeder Gnom von der schwarzen Liste gestrichen, und der Umzugschef blies zum Antreten. Flink wie Wiesel schlüpften wir in unsere Gewänder. Angekommen beim Umzugsstart, blieb wiederum genügend Zeit, um sich vor dem Umzug wohlwollend zuzuprosten, einen kurzen Schwatz zu halten und natürlich für unser Gruppenfoto. In besagtem Foto jubelte sich sogar ein ehemaliger Gnom, einwandfrei getarnt in einem Poncho, unter. Es sei ihm verziehen. Ein bisschen Heimweh hat doch jeder. Irgendwann ging es dann doch los, und wir reihten uns ins bunte Treiben ein. Nach einem etwas wackeligen Start füllten sich die Straßenränder zudem, und wir liefen allmählich zur gewohnten Betriebstemperatur auf. Fleißig wurde Kundschaft für einen kurzen Powernap im Gnomenbett gefunden, welche wir anschließend mit unserem hauseigenen Muntermacher, dem Gnomenschnäpsli, beglückten. So leerten sich allmählich unsere Säcke mit Wurfmaterial, ziemlich passend mit dem Umzugsende. Nach einer kurzen Beratungspause beschloss man, sich auf dem Pausenplatz der ansässigen Primarschule niederzulassen. Hier fügten wir uns die Umzugsverpflegung, die auch aus diversen Sandwiches bestand, zu und quatschten munter miteinander, während sich die Jüngeren unter uns dem standardisierten Austausch der noch vorhandenen Konfetti widmeten. Die Stunden zogen flott dahin, beinahe unbemerkt trat derweil die Sonne langsam ihren Rückzug an. So verabschiedeten sich erste Gnome in Richtung Heimat, andere wohnten der "Großen-Beringer-Konfettischlacht" noch bei. Mit dem Eindunkeln brach dann jeder Gnom in Richtung Heimat auf. Schließlich wollte jeder Gnom und jede Gnomin am Sonntag fit und munter sein für unseren letzten Umzug in der Fasnacht 2024 in Andelfingen.
In Beringe, jo dette git's eh feini Pizzaria,
die verschloht so menge Gnom in Hyseria.
Doch Strecki do here isch gar nöd so easy,
Eh gutes Navi im Auto müessti hald debi sii.
De Umzug groh flott gradus, das isch würklich toll.
Sind üsi Büch doch noh, vo de Pizzas so voll.
Am Schluss machend's Konfettischlacht für Chli und Gross.
Do sind mir als Gnome debi, das findet mir famos.
Am Samstag nach Aschermittwoch ging für uns die Fasnacht in den evangelischen Kantonen los. Das Wochenende läuteten wir mit dem Umzug in Schönengrund ein. Ein Umzug der eingesessenen Gnomen besten bekannt und neuen Gnomen «gehörigst» schnell bekannt werden musste. Jaja, in Schönengrund, da kennt man uns. Wie gewohnt traf Herr und Frau Gnom kurz vor dem Mittag bei der Scheune. Schnell und mit gekonnten Griffen wurden Umzugsmaterialien und Gegenstände verladen. An dieser Stelle gehört für einmal ein Lob ausgesprochen an unseren Umzugschef, der jeweils vor jedem Umzug sehr gut vorbereitet ist. Dank seiner Vorarbeit läuft der Verlad wie geschmiert. Wie gewohnt folgte darauf seine Ansprache. Schliesslich ist es von grosser Wichtigkeit, dass auch alle Gnomen zum richtigen Schönengrund anreisen. So bestiegt ein jeder Gnom und Gnomin ein Fahrzeug und ab ging der Tross in Richtung Appenzellerland. Hatten wir in Abtwil, verhältnismässig gutes Wetter, präsentierte sich uns Schönengrund in seiner vollen Regenpracht. Kurzerhand wurden die Fahrzeuge parkiert, Stulpen montiert und auf direkt im Wege in Richtung Stern verschoben. Bereits hier schlug ein erster Gnom Alarm. Nach seiner Aussage habe eine Fellstulpe, die Anreise nach Schönengrund, verweigert und fröne sich nun des warmen Wohnzimmers. Im Sternen verköstigte man sich mit warmer Gerstensuppe, feinem Kuchen, Hong-Kong Würstchen und wohligem Kaffeelutz. Das Ambiente gefiel den Gnomen so sehr, dass man beinahe einen Viertel der gesamten Beiz, in Beschlag nahm. Selbstverständlich verweilten wir daher, bis kurz vor Umzugsstart, an besagtem Ort. Man könnte beinahe munkeln, der Umzug habe bereits begonnen, als der letzte Gnom den Sternen verliess. Gottlob war der Weg zu unseren Fahrzeugen nicht weit, so dass wir genügend Zeit hatten, uns in Schale zu werfen. So schafften es schließlich alle, sie rechtzeitig am Umzugsstart zu versammeln. Hier wurde einmal mehr den mächtigen Umzugswaggons beigewohnt. Ja, es wurde gar ein Gnom auf der Schlittelpiste eines besagten Wagens erkannt, Wer kommt mit Bestzeit die Piste in einem unüblichen Schlitten bezwang. Doch was war das? Erneut schlug ein Gnom Alarm. Seine Maske sei abhandengekommen. Nach einigen Abklärungen erwiese sich als beinahe fest, die Maske hätte nie und zu keinem Zeitpunkt jede Reise nach Schönengrund angetreten. Vielmehr erfreute sie sich dem einsamen Platze in einer Waschküche. Und so kam es wie es kommen musste. Seit vielen, vielen Jahren, läuft ein Gnom ohne Maske durch den Umzug. Nach Rückmeldungen einiger Umzugsbesucher und Umzugs Besucherinnen, fiel besagter Gnom gar nichts in der Menge auf. Vielmehr er freut er sich dem bunten Treiben seiner Gspänli am Umzug. Und wie es die Gnomen wieder einmal mehr krachen liessen. Mit Konfetti wurde nicht gespart, Sugus wurden reichlich verteilt und der Gnomenschnaps erwärmte so manch älteres Herz. Natürlich blieb auch das Bett nicht unbesucht und der Taxameter unseres Taxis lief im schwerroten Bereich. In Schönengrund sind die Wege ja bekanntlich kurz, doch auch hier kann man bleibenden Eindruck hinterlassen. Dies haben wir als Gnomen ganz sicherlich erneut geschafft. Glücklich blicken wir auf das Gekreische und das „Nein, ich möchte nicht“ zurück. So erstaunten die vielen verschwitzten Gesichter am Ende des Umzugs für einmal mehr nicht. Nein, Wir haben alles gegeben. Gestärkt nach Fleischkäse im Brot, diesmal mit Senf (Gruss nach Schmerikon), wagte man sich ins wilde Getümmel. Bei Guggenmussig, Indoor und Outdoor, verbrachte wir so manch gesellige Stunden. Mit Konfetti wurde auch hier nicht gespart und manch einem Kind konnte daher auch nach dem Umzug noch ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert werden. Mit dem Eindunkeln machte man sich auf in Richtung Heimat. Hier suchte man das Vergnügen in Herisau oder anderswo. Und die ganz Mutigen Leben für einmal mehr in in Schönengrund zurück und suchten dort ihr Glück.
In Schönegrund bi Rege und Schnee,
Chasch d' Gnome i de Beiz bim warte gseh.
Ah de Wärmi isch meh nu zu gern gsässe
und het drum noh fascht de Start vergässe.
Gschwind sind mir drum i eusi Gwändli gschlüpft,
und wie jungi Häsli an Umzugsstart ghüpft.
Nume öppis, das hend mir leider nöd bedängt,
Eh Maske in Abtwil, die hend mir wohl verhängt.
Am Sonntag machte man sich gegen Mittag nach Wil auf. Bereits bei der Besammlung vor unserer Scheune, bemerkte man die Folgen des vergangenen Samstagabends. Die Müdigkeit steckte vereinzelt noch tief in den Knochen. Daher musste der eine oder andere Gnom auf schmerzliche Art und Weise erkennen, dass er oder sie halt nicht mehr in den Zwanzigern verweilt. In Wil angekommen, bezog man Stellung in der Nähe des Umzugsstartes. Wurden Säcke mit Konfetti gefüllt, die Sugusvorräte aufgestockt und letzte Schönheitskorrekturen am Gnomengewändli vorgenommen. Und dann ging sie los die lange, lange, sehr lange Warterei bis zum Umzugsstart. Gott sei Dank hatten wir in diesem Bereich bereits etwas Übung aus Schmerikon. So zeigte sich in diesem Bereich eine steile Lernkurve. Was weiter die Zeit verkürzte, war das Bestaunen der teils atemberaubenden Fastnachtswagen die direkt an unseren Nasenvorbeizogen. Nach dem man sich mutmachend zugeprostet hatte und das Gruppenföteli im Kasten war, ging es schliesslich los. Wir brauchten nur kurz und fanden schnell in unser gewohntes Fasnachtshandwerk zurück. Während die bösen Gnomen, vorne mit Gnomentaxi und Bett für Gekreische und ordentlich Konfetti sorgen, wurde etwas weiter hinten fleissig Sugus und Gnomenschnaps verteilt. Ja, wir liessen in Wil keinen Wunsch offen. Die Veranstalter bewerben ihren Umzug mit „Grosser Wiler Fasnachtsumzug“. In der Tat sollten sie recht behalten. Vom Rudenzburgplatz, ging es über Schwane- und Rosenplatz, zum Bleicheplatz. Hinsichtlich der Schieber am Bett und Gnomentaxi, wäre eventuell noch der Zusatz „und steiler“, angebracht. Doch nicht nur ihnen liefen am Ende Schweissperlen von der Stirn. So manch ein verschwitztes Gesicht, kam beim Bleicheplatz angekommen, unter der Maske hervor. Hier war man einmal mehr, für die Umzugsverpflegung, äusserst dankbar. Während eine dem wilden Treiben der Wiiler Teufel beiwohnten, widmeten sich andere der obligaten Konfettischlacht und letztere erholten sich von den Umzugsstrapazen. Mit dem Eindunkeln verabschiedete man sich und trat die Heimreise an. So manch ein Gnom fiel an diesem Abend müde und zufrieden ins Bett. Vielen Dank Wil, dass wir dabei sein durften. Es war ein super Erlebnis und uns wahrlich eine Ehre.
In Wil det goht's am Sunntig ab.
50zig Gruppe ziehnd dur Stadt.
Alli hend zeme hend nume öpis vor,
Fasnacht fiire Johr für Johr.
Anschienend seg die Fasnacht de Hit,
so hend mir denkt, do machend mir mit.
Luschtig isch es aber sicher gsi,
gern wäred mir wieder mol debi.
Am zweiten Fasnachtswochenende hiess es für die Gnomenschar auf nach Schmerikon an den Dämmerungsumzug. Nach dem Nachtumzug in Schänis vom vergangenen Jahr, haben wir auch in dieser Art von Umzug bereits einen passablen Leistungsausweis vorzuweisen. Daher viel die Besammlung für einmal etwas später aus. Dieser Umstand bekam einigen Gnomen sicherlich gerade recht. So konnten nach dem Besuch des Urknalls in Luzern oder dem Schmudo in St. Gallen, der Akku am Samstagmorgen etwas länger laden. So machte man sich am frühen Abend erneut über den Ricken auf in Richtung Schmerikon. Wie bereits am vergangenen Wochenende kam eine ansehnliche Gruppe in Schmerikon an. Bewaffnet mit reichlich Konfetti, Sugus, Gnomentaxi und Bett machte man sich auf in Richtung Umzugsstart. Dort angekommen stellte man sich auf eine längere Wartezeit ein, da wir erst als viertletzte Gruppe den Umzug in angriff nehmen würde. Doch ein Gnom weiss aus jeder Situation das Beste zu machen. So verköstigte man sich am Verpflegungsstand Bratwurst See-Gaster-Version, stach den nächstgelegenen Umzugswagen einen Besuch ab und im nahegelegenen Spar waren wir innert kürzester Zeit zur temporären Stammkundschaft avanciert. Zur weit fortgeschrittenen Dämmerung durften dann auch wir die Umzugsstrecke in Angriff nehmen. Ein Gnomenschelm wer behaupten würde, anstelle von Dämmerung wäre der Begriff Nacht passender gewählt. Zu Beginn gestaltete sich der Umzug sich noch etwas holprig. Mit jedem zurückgelegten Meter mehrten sich die Passanten jedoch am Strassenrand, was uns das Fasnachtshandwerk deutlich erleichterte. Daher wies das Bett eine hohe Belegung aus und der Kilometerstand des Gnomentaxis kam zusehends ins Rotieren. Die ganze Gnomenschar verbreitete Jubel und Trubel auf der schmerker Dorfstrasse und wir dürfen auf einen tollen Umzug mit einem fasnächtlich gestimmten Publikum zurückblicken. Am Ende angekommen, wollte man sich der Umzugsverpflegung widmen. Doch was war das? Die Definition von viel, wenig bis keinen Senf, scheint in Schmerikon sehr dehnbar zu sein. Ja, sogar ein angebissenes Wienerli wurde uns serviert. Kurz drauf verabschiedeten wir uns von Schmerikon und traten die Heimreise an. Den Abend an diversen Orten, bis in die späten Stunden, fasnächtlich ausklingen.
In Schmerikon am schöne Obersee,
loht sich's lebe, isch ganz oke.
Sogar eh Fasnacht git's det une,
und das im Dunkle, isch aso gspunne.
Als Gnome lönd mir eus das nöd neh,
durf sind mir grad live üs das go geh.
Toll, wild, bunt und wohrlich amüsant,
In Schmerike isch d' Fasnacht noh charmant.
Schlag auf Schlag sollte es an diesem ersten Umzugswochenende für die Gnomen weitergehen. Nach Rebstein am Samstag folgte am Sonntag der Umzug in Rapperswil. So traf man sich wie gewohnt kurz vor dem Mittag bei der Scheune. Nach einer kurzen Ansprache und dem obligaten Verladen der Umzugsutensilien machten sich die Gnomen über den Ricken in Richtung Raperswil. Die etwas andauernde Fahrt kam einigen Zerzausten Gnomen gerade richtig, da die Schrecken von Rebstein noch etwas in den Knochen sassen. In Rapperswil angekommen bezogen wir Stellung beim Kinderzoo. Nach dem Abladen des Materiales hiess es erneut rein in die Gwändli. Stellte dieses Unterfangen vereinzelt Gnomen in Rebstein noch vor Hindernissen, war bereits in Rapperswil ein deutlicher und äusserst bemerkenswerter Fortschritt zu verzeichnen. Selbst mit den Stulpen wurden erste tiefe Freundschaften geschlossen. Als dann schliesslich der Letzte so weit war, machte sich die Gnomenschar auf ins Getümmel. Wir sehen uns ja einiges an Umzugsaufstellungplätzen mittlerweile gewohnt. Von miesen kleinen Gassen, über stark befahrene Strassen bis hin zu Sammelplätzen. Doch in Raperswill war alles anders. Hier wurde direkt neben dem Seeufer eingestanden. Das herrliche Wetter und die prächtige Seepromenade entschädigten über den späten Startplatz. Einem jeden Gnom gelang es die Wartezeit passend im bunten rapperswiler Treiben zu überbrücken. Schliesslich hiess es dann auch für uns was kann runter und vorwärts Marsch. Los ging es für uns durch die Altstadt von Rapperswil, welche vereinzelt mit Pflastersteinen übersät war und das Vorankommen, sowohl mit Gnomentaxi als auch Gnomenbett, deutlich schweisstreibender als erwartet machte. Dennoch liess sich man nicht lumpen und war für bestmögliche Unterhaltung der anwesenden Umzugsbesuchern bemüht. Das Bett schien selten leer zu sein, der Taxmeter des Gnomentaxis lief im roten Bereich und im hinteren Teil unserer Gruppe hatten die Gnomen alle Hände voll mit Sugus und leckerem Gnomenschnaps. Am Ende des Umzugs angekommen, blickte man in verschwitzte, aber dennoch zufriedene Gesichter. Fleissig wurde mit dem zur Verfügung gestellten Grittibänzen die entstandenen Löcher die Magen wieder aufgefüllt und den entstandenen Durst gelöscht. Und ehe man es sich versah, versank die Sonne hinter den Bergen und wir traten müde aber glücklich unsere Heimreise über den Ricken zurück nach Abtwil an. Schon jetzt ist die Vorfreude auf das bevorstehende Fastnachtswochenende gross.
In Rapperswil isch s' Lebe schön.
D'Nebel wird vertriebt vom Föhn.
Mit de Seeprobenade, do hend ihr üs glock,
und definitiv mit de Gome nid verzockt.
Doch sind mir ehrlich, viel meh als de See,
das kriegt mehr bei euch au nid grad gseh.
Aber öpis, da tuet den richtig fäggä,
das isch das grosse Konzert uf de Stägge.
Nach beinahe einem Jahr umzugsfeier Zeit, hiess es für die Gnomen am vergangenen Wochenende, auf auf ins neue Fastnachtjahr. Unser erstes Fasnachtswochenende sollte mit dem Umzug in Rebstein starten. In den letzten Jahren waren wir bereits einige Male zu Gast an diesem Umzug und es hat uns stets ausserordentlich gut gefallen. So versammelte sich eine ansehnliche Gnomenschar, an diesem wunderschönen Samstagmittag, pünktlich vor unserer Scheune. Mit gekonnten Griffen wurde das Bett, Umzugswäägeli, Sugus wie auch ordentlich Konfetti auf den Autos verteilt. Nach einer kurzen Ansprache des Umzugschefs verteilten sich die Gnomen auf die Fahrzeuge und ab ging die wilde Sause in Richtung Rheintal. In Rebstein angekommen, bezog man mittlerweile gekonnt Platz beim Fussballplatz, und widmete sich ein allererstes Mal dem Anziehen des Gwändlis. Nach fast einem Jahr ohne Umzug, kann dies schon mal etwas länger gehen und einzelne Gnomen, vor gewisse Herausforderungen stellen. Besonders unsere heiss geliebten Stulpen wir haben es uns erneut besonders angetan. Ja, selbst manch erfahrenen Gnom können diese, auch nach vielen Jahren, immer wieder erneut auf die Probe stellen. Als schliesslich alle in Ihren Umzugsutensilien Platz fanden, machte man sich auf zum Umzugsstart. Unterwegs sollte noch ein kurzer Stopp in unserer Stammkneipe, dem Sternen, eingeplant sein. Doch oh Schreck, was war das. Unser geliebter Sternen hat seinen Betrieb bis aufs Weitere eingestellt. So war einmal mehr guter Rat nicht fern und schon gar nicht teuer, und schnell wurde eine Ausweichmöglichkeit gefunden. So konnten schliesslich alle gestärkt und voller Tatendrang mit der Nummer 19 in den Umzug starten. Wie erwartet durften wir ein ausgelassenes und fastnachtsfreudiges Publikum an den Strassen antreffen. Fleissig wurde ein erstes Mal Konfetti verteilt, Sugus verschenkt und Gnomenschnäpse ausgeschenkt. Daher erstaunt es kaum, dass am Umzugsende viele verschwitzte Gesichter unter den Masken hervorkamen. Nun sollten noch einige gesellige Stunden. So liess man es sich, bei Wienerli und Getränken zu hervorragendem Guggensound gut gehen und natürlich durfte die einte oder andere Konfettischlacht, an diesem Abend nicht fehlen. Mit dem Eindunkeln verabschiedeten sich die ersten Gnomen, während sich andere ins Wilde Dorftreiben wagten. Der Abschied sollte nicht von langer Dauer sein, da bereits am Sonntag ein weiterer Umzug bevorstehen würde. So verliessen gar die letzten Gnomen Rebstein zu vernünftiger Stunde und der Abend fand einen gemütlichen Ausklang bei ein feinen Portion Spaghetti.
Wenn in Rebstei goht Frau Fasnacht ih,
Jo, denn bisch als Gnom quasi scho debi.
Rebstei ei Freud und Rebstei ei Liebe,
du bisch ämel fascht so guet wie euis Chilni.
Au gern würded mir nögscht Johr wieder cho,
Das mächti manch Gnom vor der Fasnacht froh.
Drum wer's hald scho schön, dich wieder z'gseh.
Will vo dir als Fasnacht, hettet mir gern noh chli meh.